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Mit oder ohne Keller bauen - Entscheidungshilfe

Wer ein neues Haus bauen wird, hat sicherlich schon oft den Spruch irgendwo gehört “Ein Haus ohne Keller ist kein richtiges Haus”.

Was ist wahr daran und was sind die wichtigsten Pro und Kontra Kellerbau? Wir hoffen, alle deine Fragen in diesem Artikel zu beantworten. Am Ende des Artikels zeigen wir dir auf, wieviel Stauraum die gängigen Einrichtungsgegenstände einnehmen und ob es sich lohnt, den Hausbau mit oder ohne Keller zu planen.

Du möchtest das Wichtigste darüber inkl. Videoaufnahmen einer Hausbaustelle von Greenville lieber in einem Video direkt von Carmen Knote erfahren? Hier kommt gleich das ausführliche Video von Carmen Knote.

Ganz am Ende des Artikels findest du auch noch eine praktische FAQ Sammlung zum Thema mit oder ohne Keller bauen.

Hausbau mit oder ohne Keller?

Carmen Knote klärt auf




Braucht man einen Keller?

Die Frage, ob es beim Hausbau besser ist, mit oder ohne Keller zu planen, lässt sich, wie Sie sicher bereits ahnen, nicht so pauschal beantworten, sondern sie hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Die wichtigsten Faktoren für die Entscheidung sind:

  1. Das Budget

  2. Das Grundstück

  3. Dein Bedarf an Stauraum

  4. Deine Hobbys und Vorlieben

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Entscheidung für oder gegen einen Keller ist das Budget. Ein Haus ohne Keller kann bis zu 80.000 € günstiger sein als ein Haus mit Keller. Die Kosten für den Keller machen in der Regel etwa 10 bis 15% der gesamten Baukosten aus.

Oft steuern auch Eltern oder Großeltern Mittel zur Finanzierung unter der Bedingung bei: Kind du baust nur mit Keller !

Diese Generation ist die Vorratshaltung gewöhnt, und ein Haus ohne Keller ist für sie kein richtiges Haus .

Wir müssen fragen, was ist es denn dann ??

Lassen sich die Verwandten nicht umstimmen Dann nimm das Geld und baue einen Keller.

Aber: In der Regel ist das Budget beschränkt und deine Wünsche sind auch sehr groß. Also was tun?

Kleines Haus – kleiner Keller und großes Haus – großer Keller. Der Keller, meist unter dem kompletten Erdgeschoss liegend, wächst inklusive seiner Kosten mit der Größe des Hauses. Fakt ist, wer ohne Keller baut, der spart zwischen 40.000 und 80.000 Euro bei einem mittleren Einfamilienhaus. Die Faustformel wie oben erwähnt:

Rechne für einen Keller ca. 10 bis 15 % deiner Baukosten.

Das ergibt sich allein aus der Tatsache, dass du das Untergeschoss eben nicht nur wie ein Haus gegen Wind, Sonne und Regen schützen musst, sondern eben auch gegen Erddruck, Erdfeuchte oder drückendes Wasser.

Budget

Vollunterkellerter Bungalow im Schwedenhausstil in Lausanne

Unser Tipp aus jahrelanger Praxis:

“Vermeidee es unbedingt, einen Teil deine Hauses zu unterkellern und den anderen Teil mit der Bodenplatte weitergehen zu lassen”

Wieso? Die statische Unterstützung dieser Bodenplatte wird in der Regel so aufwändig, dass es durchaus Sinn macht, das ganze Haus zu unterkellern. Lasse dich den Break-Even durch ein kompetentes Bauträger-Unternehmen ausrechnen.

Ob eine Voll- oder Teilunterkellerung ratsam ist, hängt ebenfalls von der Ausrichtung des Gebäudes und der Zuwegung ab. Falls eine Teilunterkellerung möglich ist, kannst du hier richtig viel Geld sparen.

Voll oder Teilunterkellerung

Planung eines teilunterkellerten Hanghauses. Sehr schön zu erkennen, dass das Untergeschoss nur Hangseitig aus Beton gefertigt ist.

Je teurer und kleiner der Baugrund, desto mehr Nutz- und Wohnfläche muss herausspringen!

Diese einfache Regel bestimmt, dass oft in Städten mit hohen Grundstückpreisen kaum jemand auf einen Keller verzichtet. Solltest du aber in Besitz eines grösseren Grundstückes sein und kannst darauf grosszügig bauen, investiere dein Geld lieber über der Erde.

Lage des Grundstücks

Fels, Torf oder ein hoher Grundwasserspiegel erschweren die Grabung eines Kellers und führen zu Kostenexplosionen und Sie sind besser beraten hier ein Keller zum Vornherein schon bei der Planung auszuschliessen. Ein kompetenter und vertrauenswürdiger Architekt wird Ihnen hier eine Bodenprobe empfehlen, um genau solche Kostenexplosionen zu vermeiden.

Boden

Damit du dir vorstellen kannst, wieviel Stauraum du brauchst, hier ein paar Punkte die du miteinkalkulieren solltest:

  • Waschmaschine und Trockner: 2 Meter

  • Vorratsschrank: 2-3 Meter

  • Heizung und Lüftung: 3 Meter

  • Kisten für Weihnachtsdeko: 2-3 Meter

  • Wintersachen: 1 Meter

  • Schuhe: 1 Meter plus

  • Hobbyausrüstung wie Ski-, Golf oder Fahhradausrüstung: 2 Meter plus

  • Hobbybereiche mit Werkbank, Basteltisch: 2-4 Meter

  • Willst du eine Sauna im Keller einbauen? Rechne dafür 4 Quadratmeter

Profi-Tipp aus Erfahrung:

Wenn du total nicht mehr als 50 Meter zusätzlichen Stauraum benötigst kannst du auf einen Keller verzichten, denn ein guter Planer integriert diesen Stauraum im Haus oder einem Nebengebäude.

Falls du ein begeisterter Heimwerker, ein Bastler oder Sammler bist, kommst du ohne einen Keller nur sehr schwer aus. Auch eine Weinsammlung gehört in den Keller, das liegt auf der Hand.

Wieviel Stauraum benötige ich ungefähr?

Wusstest du, dass auch der Flur, vorausgesetzt er wird sauber geplant, ebenfalls viel Stauraum bietet?

Hier im Video erfährst du 2 praktische Tipps dazu wie du den Flur optimal nutzen solltest:

Unserer Meinung nach, geht der Trend in Richtung “Bauen ohne Keller” - Heizungskeller werden mehr und mehr durch einen praktischen “Mudroom” abgelöst, indem die Heizung, Waschmaschine oder die Bastelecke untergebracht sind. Weitere Vorteile eines Mudrooms sind:

  1. Schmutz und Unordnung bleiben draußen: Ein Mudroom bietet einen separaten Raum, in dem Schmutz, Schlamm und Unordnung von draußen bleiben. Dies hilft dabei, den Rest des Hauses sauber zu halten.

  2. Schutz der Fußböden: Durch das Entfernen von Schuhen und Stiefeln im Mudroom können die Fußböden im Rest des Hauses vor Schmutz, Wasser und anderen Verschmutzungen geschützt werden.

  3. Ein Mudroom bietet einen praktischen Platz, um Haustiere zu füttern, zu bürsten und sie vor dem Betreten des Hauses zu reinigen.

Mehr zum Mudroom, seine Vorteile und wieso der Mudroom quasi “wiederentdeckt” wurde erfährst du hier in diesem Artikel:

Was ist ein Mudroom

Wohin geht der Trend?

Ein praktischer Mudroom, wie wir ihn für unsere Bauherren planen

Ich habe „Kellergeruch“, was tun?

Der Kellergeruch ist eine Frage der Bauweise und eine Frage der Geschichte. Es gibt Keller die als Vorratskeller für Lebensmittel, als Weinkeller, als Kartoffelkeller gebaut und genutzt werden. Das kennen wir vor allem aus der Geschichte. Solche Keller eignen sich nicht für die Aufbewahrung von organischem Material wie Lederschuhe und Kleidung. Diese „müffeln“ mit der Zeit natürlich.

Ein Keller im Vergleich aus den 60igern oder 70iger Jahren wird heut gegen Erdfeuchte abgedichtet gebaut. Das heisst, er ist auch nutzbar als Wohnraum. Damit entfällt das Klima des Feuchten und des Geruches. Voraussetzung ist in jedem Fall eine gute Belüftung.

Ich habe keinen Keller und einen müffligen Geruch im Wohnhaus,
was ist die Ursache ?

Diese Tatsache lässt darauf schließen, dass es sich um eine konventionelle Bauweise des Wohnhauses handelt. D.h., die Bodenplatte unter dem Haus ist nicht richtig gegen Erdfeuchte abgedichtet, die Feuchtigkeit aus dem Erdreich zieht in das Mauerwerk und verursacht den „müffligen“ Geruch. Das findest du vor allem in Altbauten.
Bei Neubauten sollte dies ausgeschlossen sein. Die heutigen Bodenplatten, auch in konventioneller Bauweise, sind gegen diese Erdfeuchte hinreichend abgedichtet. Willst du auf „Nummer sicher“ gehen, dann baue eine Thermobodenplatte (siehe auch Ratgeber „Thermobodenplatte“). Diese bietet noch eine Reihe weiterer Vorteile.

Was gibt es beim Keller energetisch zu beachten ?

Ist der Keller beheizt, so gilt er energetisch als Teil des Hauses und ist in die Gesamtenergieberechnung mit einzubeziehen.

Soll der Keller kalt bleiben und als Lager genutzt werden, so haben wir die gleiche Problematik wie beim Haus ohne Keller. Haus und Keller müssen thermisch getrennt werden. Das kann heute technisch gut gelöst werden. Du hast dann einen ganz klassischen Keller von dem du nicht direkt aus dem Wohnzimmer herunter gehen kannst, sondern du brauchst z.B. eine thermische Tür, die die Klimaschwankung ausgleicht.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Keller:

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